Bianca

06. Oktober 2025

Bianca ist eine am 23.09.2024 geborene Katze. Sie ist kastriert, entwurmt, geimpft und kerngesund.

Biancas Geschichte:

Es war eine nasskalte Sommernacht, als ich Bianca, Suzzy, Bolito, Bonie, Macy, Margo und Karolina – kleine Streuner – zum ersten Mal richtig sah. Sie lebten in einer schmutzigen, kaputten Straße in der Nähe eines alten, halb verlassenen Gebäudes, in dem eine alte Frau wohnte, die vor langer Zeit den Fluss der Vernunft überquert hatte und mit nassen Füßen zurückkam. Sie dachte, die Leute wollten die Katzen vergiften, und verjagte deshalb jeden, der ihnen Futter oder sauberes Wasser geben wollte, obwohl sie sie nicht richtig füttern konnte. Ich hatte schon einmal, vor fast einem Jahr, versucht, einige der Katzen zu retten, aber sie verscheuchte sie mit Schreien. Sie waren alle klein und verängstigt – sie krochen nur nachts heraus, hoffnungslos, ungefüttert und so verzweifelt allein. An diesem Abend, nachdem ich meine normalen Streuner gefüttert hatte, ging ich an dem ruinenartigen Haus vorbei und da waren sie – durchnässt, zitternd und wühlten in der Mülltonne, als ob sie dort etwas finden würden.

Ich hatte kein Futter mehr. Mir sank das Herz. Ich fuhr so schnell ich konnte nach Hause und betete, dass sie nicht wieder in der Dunkelheit verschwinden würden. Als ich zurückkam, waren sie immer noch da – kleine, nasse Fellknäuel neben dem Müllcontainer. Ich stellte das Futter ab, trat zurück und sah zu. Sie krochen langsam und mit Schmerzen darauf zu, als täte jeder Schritt weh, und verschlangen es, als wäre es ihre letzte Mahlzeit. Unsicher kamen sie näher. Ich bückte mich, nahm sie eins nach dem anderen in meine Arme und legte sie leise in einen Transportkäfig. Bianca war schwerelos, wie der Nebel in der Nacht, und ich spürte in diesem Moment die ganze Traurigkeit ihres kleinen Lebens. Ich hielt sie im Arm, als hätte ich sie schon vor einem Jahr im Stich gelassen und geschworen, dass ich es dieses Mal nicht tun würde.

Biancas Charakter:

Das ist Bianca No-Harm, denn ich kenne ihren richtigen Nachnamen nicht, aber er passt perfekt zu ihrer Seele. Wenn sie jemandem begegnet – sei es Mensch oder Katze –, strahlen ihre Augen sowohl stille Freundlichkeit als auch zitternde Angst aus. Sie möchte vertrauen, sich auf einen Schoß kuscheln und schnurren, aber woher weiß sie, ob der Fremde nicht grausam ist? Und wer könnte es ihr verdenken, wenn man an ihr trauriges Leben denkt? Bianca ist für alles dankbar – für einen Bissen Essen, eine ruhige Ecke zum Hinlegen, den Boden eines Pappkartons. Sie bittet um so wenig, verdient aber so viel mehr.

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