Vermittlungsablauf und Infos


Wir freuen uns sehr, dass Sie sich für einen unserer bulgarischen Schützlinge interessieren und möchten Ihnen gerne vorab schon ein paar Informationen geben.

 

Woher kommen die Hunde und wieviel ist über die Hunde bekannt?

Die meisten Hunde kommen von der Straße. Manche wurden auf der Straße geboren, andere wurden ausgesetzt als sie erwachsen oder unbequem wurden.  

So erfahren wir nur selten etwas über das frühere Leben der Hunde. Meistens wissen wir nur, wie sie zu uns gekommen sind.

 

Die Informationen und Bilder der Hunde werden von unseren Helfern und Pflegestellen vor Ort geschickt. Sie beschreiben die Hunde möglichst genau - so, wie sie sie dort, in ihrem jetzigen Umfeld, erleben.

 

Die meisten Tiere, die wir Ihnen hier vorstellen, leben noch in Bulgarien.

Einige auf Pflegestellen, wo sie mit anderen Hunden und teilweise sogar Katzen zusammenleben. Sie sind also gut als Zweithund geeignet und oft auch verträglich mit Katzen.

 

Manche der Straßen- oder Kettenhunde sind anfangs noch (sehr) scheu, kennen nicht viel und müssen mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen alles Neue kennenlernen.  

 

 

Katze Nagla lebt mit Hunden gemeinsam auf einer unserer Pflegestellen in Bulgarien.

 


... und jetzt möchte ich ein Schläfchen machen!
... und jetzt möchte ich ein Schläfchen machen!

 

  

Wer einen Hund adoptieren möchte, sollte sich vorher Gedanken machen:

  

Ist mir bewusst, dass ich die Verantwortung für ein Tier trage, ein Hundeleben lang, d.h. vielleicht 16 Jahre lang?

 

Habe ich eventuelle Änderungen in meiner persönlichen Lebensplanung berücksichtigt: Partner, Kinder, Umzug, Karriere, Gesundheit...? Wie stabil ist meine Lebenssituation? 

Passt ein Hund überhaupt in unser Leben?

 

Sind wirklich alle (!) Familienmitglieder einverstanden und bereit, Aufgaben zu übernehmen?

 

Ist Hundehaltung in Ihrer Wohnung erlaubt? Sind die Wohnverhältnisse für meinen Wunschhund geeignet?

 

Sind die Kinder schon alt und vernünftig genug für den Umgang mit ihrem Wunschhund?

 

Ist niemand allergisch gegen Hundehaare?

  

Komme ich überhaupt mit Hundehaaren in der Wohnung und Pfotenabdrücken auf dem Boden klar?

 

Kommen Sie damit zurecht, wenn Ihr neuer Mitbewohner anfangs noch nicht stubenrein ist? Auch wenn er durch die neue Situation und den Transport, vor Stress, evtl. Durchfall bekommen sollte? Kommen Sie mit einem „kleinen Unfall“ auf dem Teppich zurecht?

 

Bin ich mir über die Kosten bewusst: Schutzgebühr, Erstausstattung, Futter, Pflege, Tierarzt (regelmäßige: Impfungen und Entwurmung, unregelmäßige: z.B. bei Unfall oder einer plötzlich auftretenden Krankheit), Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Hundeschulenbesuch,…?

 

Bin ich bereit einen Teil meiner Freizeit auf einen Hund abzustimmen? Gebe ich dem Hund wirklich den Auslauf, den er benötigt? Auch bei schlechtem Wetter und das ein Hundeleben lang? Nehme ich mir regelmäßig Zeit für Fellpflege, Streicheleinheiten, evtl. für dem Besuch einer Hundeschule?

  

Wo wird der Hund im Notfall, einer plötzlich auftretenden Krankheit oder auch in meiner Abwesenheit, im Urlaub untergebracht? Freunde, Verwandte, Hundepension, Kollegen von der Hundewiese - "Ich nehme Dein Tier und Du meines im Urlaub", … es gibt viele Möglichkeiten, aber man sollte schon mal vorausschauen, für den „Fall der Fälle“.

  

Komme ich mit eventuellen Verhaltensproblemen klar, bzw. habe ich Lust und Zeit, in eine Hundeschule zu gehen? 

 

Haben Sie die nötige Geduld, die Zeit und das Einfühlungsvermögen, wenn die Eingewöhnungsphase etwas länger dauern sollte?

 

Wenn Sie alle Fragen positiv beantwortet und sich für ein Tier entschieden haben ...

 

...füllen Sie bitte die Selbstauskunft, bzw. das  Bewerbungsformular ehrlich aus und senden sie es zu uns. Anschließend wird sich eine unserer Vermittlerinnen mit Ihnen in Verbindung setzen, um vielleicht noch ein paar Fragen zu stellen und Ihre Fragen zu beantworten, aber auch, um einen Termin für einen Vorbesuch mit Ihnen zu verabreden.

 

Unser Vorbesuch 

Um Ihnen und uns die größtmögliche Chance zu geben, herauszufinden, ob Sie und Ihr Wunschtier zusammenpassen, besucht Sie ein Team-Mitglied oder ein Helfer unseres Vereins.

Vermittlungsgebühr und Schutzgebühr

Die Tiere werden nur gegen eine Schutzgebühr und einen Schutzvertrag abgegeben. Die Schutzgebühr sollte vor der Übergabe des Tieres bei uns eingegangen sein und der Schutzvertrag, den wir Ihnen nach einem positiven Vorbesuch zusenden, unterschrieben zu uns zurückgesendet worden sein.

 

Dann "reservieren" wir den Hund für Sie.

Es ist nicht unsere Absicht Gewinn zu erzielen, die Schutzgebühr reicht meist nicht einmal aus, um die entstandenen Kosten zu decken. Bitte haben Sie deshalb Verständnis, daß wir deshalb auch keine Ratenzahlungen akzeptieren können.

Wie kommt das Tier zu mir?

Die Tiere kommen entweder mit Flugpaten nach Deutschland oder werden in einem klimatisierten Kleinbus gefahren. 

 

Unsere Schützlinge werden gemäß den EU-Einreisebestimmungen geimpft, gechipt und mit einem EU- Heimtierpass ausgestattet vermittelt.

 

Was muss ich zum Treffpunkt der Übergabe des Hundes mitbringen?

- Wassernapf, Wasser

- 1-2 Handtücher, Kleenex

- Halsband, Geschirr, Leinen

- Leckerchen

 

Die Ankunft im neuen Zuhause...

...ist ein aufregender Moment für Mensch und Hund. Kein Hund ist gleich, manche gewöhnen sich ganz schnell ins Familienleben ein, andere benötigen ein wenig mehr Zeit und Einfühlungsvermögen. Das wichtigste ist den Hund doppelt zu sichern, damit er nicht weglaufen kann, wenn er sich erschreckt.

 

Nach der Vermittlung

Auch nach der Vermittlung sind wir für Sie da und bleiben, besonders in der ersten Zeit, mit Ihnen in Kontakt. Über Bilder und kurze Berichte freuen sich alle! Die bulgarischen Helfer und oft auch die unmittelbaren Retter der Hunde, die Paten und natürlich wir alle hier, denn das ist unsere größte Motivation, zu hören, dass unsere bulgarischen Schützlinge nun ein glückliches Hundeleben führen dürfen.

 

Eine letzte Sache liegt uns noch sehr am Herzen!

Manchmal passier es, dass das angegebene Alter des Hundes auf der Website von den späteren Angaben im Pass abweicht.


Die Diskrepanzen zwischen dem Alter, das unsere Freiwilligen vor Ort aufgrund ihrer Erfahrung mit Hunden und dem Verhalten des konkreten Hundes abschätzen und dem was in der öffentlichen Datenbank aller Straßenhunde Sofias vermerkt ist, entsteht folgendermaßen: Wird ein Hund zu Kastration von den öffentlichen Behörden eingefangen, kommt er zunächst ins Kastrationszentrum. Dort gibt der Hundefänger (ganz normale, eher einfache Männer, ohne große Erfahrung) einfach ein Datum an, ohne sich den Hund genauer anzuschauen und einzuschätzen. Dieses Datum wird in einem automatisiertem Verfahren einfach in die Datenbank eingetragen und von da an gilt dieses ausgedachte Datum als Geburtsdatum des Hundes.

Laut der öffentlichen bulgarischen Behörden sollte dieser Hund angeblich schon 20 Jahre alt sein... eigentlich eine absurde Angabe.
Laut der öffentlichen bulgarischen Behörden sollte dieser Hund angeblich schon 20 Jahre alt sein... eigentlich eine absurde Angabe.

Wenn die Reisepass später ausgestellt werden, damit die Hunde nach Deutschland einreisen können, muss das Datum der Datenbank in dem Pass stehen, sonst bekommt der Hund kein Ausreisezertifikat vom Veterinäramt.

 

Es kam bereits vor, dass ein Hund, der noch Milchzähne hatte, in dieser Datenbank mit 3 Jahren ausgewiesen war oder ein Hund der wirklich schon Altersgebrechen hatte, mit 4 Jahren bezeichnet wurde. Ausserdem gab es schon Hunde, deren Alter in der Datenbank mit 20 Jahre beziffert wurde. Absurd! Deshalb schätzen die Freiwilligen vor Ort die Hunde immer selber ein!

Nach wie vor ist es einfach nicht möglich, ein genaues Alter für Straßenhunde festzulegen. Wer einen erwachsenen Hund adoptiert, sollte also keine festen Altersvorgaben im Kopf haben, sondern eher welches Verhalten und welches Energielevel er sich von seinem neuen Hund wünscht.
Ab dem Zahnwechsel, der bei Hunden zwischen einem halben Jahr und Jahr erfolgt, ist dann quasi keine konkrete Altersangabe möglich und sie beruhen immer auf Schätzungen. Ein Blick ins Maul genügt eben nicht, da auch schon junge Strassenhunde durch das schlechte Futter oft gammelige Zähne haben, obwohl sie womöglich erst 2-3 Jahre alt sind.