Besuch im Haus ist mittlerweile gut möglich, erfordert aber ein behutsames Kennenlernen der Person(en) und muss auf jeden Fall gemanagt werden. Im Zweifel geht Zazou mit deutlichen Drohgebärden
nach vorne, wenn er sich bedroht fühlt, wobei er noch nie gebissen hat. Bedroht fühlt sich Zazou durch alles, was auch in der Hundesprache als „Drohung“ eingesetzt wird, insbesondere, wenn er
angestarrt wird, sich Menschen über oder zu ihm beugen oder bei hektischen Bewegungen in seine Richtung. Eine gute Kenntnis der Hundekommunikation ist hier somit unabdingbar, nicht zuletzt um ihn
in ungewohnten Situationen gut lesen und korrekt einschätzen zu können. Wenn er eine Person nach häufigeren Besuchen akzeptiert hat, ist der Umgang mit ihm mittlerweile weitgehend
unproblematisch, bei häufigem Kontakt problemlos und Zazou kann vom Besuch sogar gestreichelt werden. Mit unsicheren Menschen braucht er allerdings deutlich länger, um warm zu werden.
Beim Spazieren gehen ist er allem Fremden gegenüber misstrauisch, und reagiert auf alles, was er als Bedrohung auffasst. Schwierig sind fremde Menschen, Hunde, Autos insbesondere aber Pferde,
LKW/Transporter und große Autos. Bei Wind auch sich bewegende Bäume, flatternde Gegenstände, klappernde Türen etc. Wenn der Abstand groß genug ist, möchte er eher ausweichen, mittlerweile lässt
er sich hier gut umlenken und mitnehmen. Ist der Abstand zu kurz, geht er nach vorne in die Leine, was bei seinem Gewicht und seiner Vehemenz einiges an Kraft erfordert. Seine neuen Menschen
sollten also durchaus Standfestigkeit mitbringen. Dies ist leider auch einer der Punkte, an denen wir an unsere Grenzen kommen. Zazou ist deutlich größer und schwerer geworden als ursprünglich
vermutet, und mit seiner Reaktivität können wir ihn körperlich nicht immer sicher halten. Das macht es für uns unmöglich in Gegenden zu gehen, wo unvermittelt Reize auftauchen können. In
schwierigen Situationen kann man einen Maulkorb nutzen, den er gewohnt ist.
Seit Zazou bei uns ist haben wir einige Trainer durchprobieren müssen, bis wir den für Zazou passenden Trainingsansatz herausgefunden haben und dabei auch einige extreme Rückschläge erlebt.
Training, das auf Dominanz und Beschränkungen setzte, verunsicherte Zazou so sehr, dass er irgendwann aus seiner Unsicherheit heraus auch gegen seine Bezugspersonen aggressiv wurde. Mit diesem
Trainingsansatz sollte somit auf keinen Fall gearbeitet werden!
Er spricht aber hervorragend auf positiv verstärkendes Training an und hat hier in kurzer Zeit wirklich sehr große Erfolge erzielt. Er weiß schnell, was man von ihm möchte, und ist sehr
kooperativ.
Zu erwähnen ist noch, dass wir Zazou gesundheitlich vollständig durchgecheckt haben, inklusive Röntgen und CT. Organisch ist er gesund, in der Bildgebung wurde eine beidseitige HD, eine
Spondylose sowie eine Hepatozoon-Infektion festgestellt.
Zusammenfassung der Ärztin: In der Untersuchung können nur marginale Befunde festgestellt werden. Bei dem positiven Hepatozoon-Befund handelt es sich vermutlich um einen zu vernachlässigenden
Befund. Die gefundenen Auffälligkeiten müssen nicht zwangsläufig zu Problemen führen. Nach Einschätzung der Ärzte sind HD und Spondylose so gering ausgeprägt, dass sie aktuell zu keinen
Beschwerden führen sollten.
Zusammenfassend suchen wir also standhafte Menschen, die sich der Herausforderungen bewusst sind, die Zazou mit sich bringt und die Lust haben mit ihm gemeinsam weiter an diesen Themen zu
arbeiten. Kinder sollten nicht in seinem Zuhause leben. Eine reizarme Umgebung, die ihm die Möglichkeit gibt, endlich vollständig zur Ruhe zu kommen, ist Voraussetzung. Wenn diese Voraussetzungen
stimmen, bekommt man auf jeden Fall einen wirklich tollen, verschmusten und treuen Hundepartner an seine Seite, der einem durch seine lustige und zugewandte Art sehr das Leben bereichert.
Wenn Sie Zazou ein liebevolles Zuhause schenken möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf oder füllen Sie gleich unser Bewerbungsformular aus.