Skalli

 

männlich, kastriert

geb. ca. Anfang 2024

Schulterhöhe ca. 53 cm

Tierheim in Sofia

 

sehr freundlich, respektvoll, verspielt, sozial mit anderen Hunden,

verträglich mit Katzen und Nutztieren

 

Juli 2025:Skalli ist ein traumhafter junger Rüde, der uns einwenig an einen "Miniwolf" erinnert. Daher kommt auch sein Name - von dem mythischen Wolf Sköll, der der Sage nach jeden Tag die Sonne in den Himmel treibt. 
Dies ist die Geschichte von Skalli, erzählt von einem unserer Vereinsmitglieder:
Ich stamme ursprünglich aus Bulgarien und verbringe mit meiner Familie mehrmals im Jahr einige Wochen in einem kleinen Dorf, nahe der türkischen Landesgrenze. Es ist ein Ort, wo gefühlt die Zeit vor mehreren Jahrzehnten stehen geblieben ist. Ein Ort, in dem sowohl die Anwohner, als auch die Tiere von dem Rest der Welt vergessen zu sein scheinen. Immer, wenn wir dort sind, kümmern wir uns für die Zeit unseres Aufenthaltes um die Straßenkatzen und Hunde und freuen uns, wenn wir diese immer wieder "unbeschadet" vorfinden und keine neue Tiere dazugekommen sind. Wir entdeckten Skalli gleich am ersten Tag unseres letzten Aufenthaltes, als wir eine uns bekannte, sehr scheue aber kastrierte Hündin in einem verlassenen Haus am anderen Ende vom Dorf füttern wollten. Nicht nur die Hündin kam diesmal aus dem Haus heraus, sondern auch Skalli. Aber im Gegensatz zu der Hündin, blieb Skalli nicht auf Abstand, in der Erwartung dass wir uns vom Futter entfernen, sondern kam fröhlich, aber nicht aufdringlich, auf uns zu und schien den Kontakt zu suchen. So fuhren wir jeden Tag hin und die beiden Hunde bekamen täglich Futter und Wasser und Skalli seine Kuscheleinheiten. Wir waren uns recht schnell sicher, dass Skalli kein Hund ist, der auf der Straße geboren wurde. Zum einen hatte er noch einen Abdruck von einem Halsband um den Hals, aber viel wichtiger - er kannte und suchte den Kontakt zu Menschen. Und zwar so sehr, dass er deutlich zutraulicher war, als es für einen Straßenhund gut wäre. Er ging zu jedem hin, der an ihm vorbei kam. Er begleitete sogar manchmal den benachbarten Schäfer bei seinen täglichen Runden mit der Herde. Er legte sich mitten auf der stark befahrenen Durchfahrtstraße hin, wo permanent LKWs eines großen landwirtschaftlichen Unternehmens lang fuhren und stand auch dann nicht auf, wenn die LKWs oder Autos direkt auf ihn zurasten. Und so steckten wir in einem Dilemma fest. Einerseits hatte Skalli dort seine scheue Freundin und sein "eigenes" verlassenes Haus, wo er sich mit ihr bei Hitze, Kälte oder Unwetter verstecken konnte. Andererseits waren wir uns bei ihm absolut sicher, dass wir ihn bei unserem nächsten Besuch in ein paar Monaten nicht mehr vorfinden werden - er wäre vermutlich überfahren worden oder seine Zutraulichkeit (von der sich manche Menschen bereits gestört gefühlt haben) wäre ihm zum Verhängnis gekommen.

Und so überlegten wir Tag für Tag was das Richtige für ihn wäre. In der letzten Woche unseres Aufenthaltes fuhren wir an einem Tag bereits zwei Mal zum Füttern hin und Skalli war nicht da. Wir machten uns Sorgen. Gegen 22 Uhr raschelte es an der Hoftür. Als mein Mann diese öffnete, schmuggelte sich Skalli schnell auf den Hof, legte sich hin und tat so, als würde er schon immer dort wohnen. Er aß, trank, ging mit unserem Sohn eine kleine Dorfrunde an der Leine, als hätte er das schon immer so getan (er kannte scheinbar das Laufen an der Leine) und legte sich schließlich in unserer Garage auf einen Teppich zum Schlafen hin. Da wussten wir - wir müssen mehr für ihn tun. Es war klar, dass dieser unglaublich tolle und schlaue Hund, ein eigenes Zuhause benötigt. Skalli blieb in der Nacht auf unserem Hof. Wir brachten ihn am nächsten Tag zu einer Pflegestelle in Bulgarien hin, die alle notwendigen Untersuchungen, Impfungen, Wurmkuren und die Kastration von Skalli vorgenommen hat, damit er bereit für seine große Reise nach Deutschland ist. Skalli hatte großes Glück, dass er sich entschieden hat zu uns zu kommen, denn der durchgeführte Test auf Mittelmeererkrankungen war positiv auf Herzwurm und auf Anaplasmose. Die ergänzenden Untersuchungen (Blutbild, PCR-Test, Röntgenbilder und Herzultraschall) zeigten, dass seine Herzwurmerkrankung im Anfangsstadium (ohne nachweisbaren adulten Herzwürmer) ist und seine Anaplasmose - asymptomatisch. Sowohl das Blutbild  als auch die Röntgenbilder und der Herzultraschall waren sehr gut. Dennoch sind wir froh, dass uns Skalli die Entscheidung abgenommen hat und selbst entschieden hat bei uns "einzuziehen", denn sowohl der Herzwurm, als auch die Anaplasmose in einer absehbaren Zeit zu seinem Tod hätten führen können. Beide Erkrankungen wurden bereits in Bulgarien behandelt und  die Nachbehandlung in Deutschland besteht in der monatlichen Gabe eines gegen Mikrofilarien wirksamen Antiparasitikums (z.B. Advocate Spot on) für mindestens 12 Monate.
Für den Fall, dass sich jemand fragt, warum wir nicht noch Skallis Freundin mitgenommen haben - zum Tierschutz gehört es auch dazu, zu beurteilen was für das jeweilige Tier das beste wäre. Eine Hündin wie Skallis Freundin braucht und möchte die unmittelbare Interaktion mit Menschen nicht. Sie ist ein geborener und erfahrener Straßenhund, der gut auf sich aufpassen kann und den Kontakt mit Menschen auf das Notwendigste reduziert. Sie ist kastriert und in gutem körperlichen Zustand und würde sich vermutlich niemals in einer Wohnung unter aufgezwungener Menschennähe so wohlfühlen, wie in ihrem jetzigen "eigenen" Haus. Natürlich werden wir weiterhin auch auf sie ein Auge haben und sie mindestens zwei Mal jährlich gegen Parasiten behandeln.
Skalli jedoch wird ab voraussichtlich Ende Juli auf Deine Bewerbung auf seiner Pflegestelle in der Nähe von Magdeburg warten.


Wenn Sie Skalli ein liebevolles Zuhause schenken möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf oder füllen Sie gleich unser Bewerbungsformular aus.


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