weiblich, kastriert
geb. ca. 2019
Schulterhöhe ca. 50 cm
Tierheim in Sofia
schüchtern, freundlich, aufgeschlossen,
skeptisch gegenüber Unbekanntem
Mai 2025:
Manche Hunde kennen wir schon seit Jahren und würden sie so beschreiben wie wir sie jeden Sonntag erleben. Naama bekam aber die Chance von einer Hundetrainerin, mit dem Schwerpunkt auf Rehabilitation von traumatisierten Hunden, mal genau unter die Lupe genommen zu werden und es stellte sich heraus, dass wir sie eigentlich gar nicht richtig kennen. Sie ist ein freundlicher Hund, wird aber Zeit brauchen, um sich zu entspannen und ihren neuen Adoptanten zu vertrauen. Sie zeigt jedoch eine starke Anpassungsfähigkeit und ist am besten in einer ruhigen und liebevollen Umgebung aufgehoben, die ihr hilft, sich zu öffnen und ihr Vertrauen zu entwickeln.
Naama ist eine Hündin mit ausgeprägten Arbeitseigenschaften. Das erkennen wir daran, dass sie oft dabei zu beobachten ist, wie sie mit wachem Blick ihre Runden im Zwinger dreht. Während manche Hunde bellen, andere springen, sich verstecken oder ruhig daliegen, ist Naama diejenige, die unermüdlich zwischen den beiden Pfeilern des Unterstands ihre Kreise zieht. Wenn man um die Ecke des Zwingers biegt und sich der Tür nähert, findet man sie oft schon in einem anderen Zustand vor – sie hat das Kreisen beendet, kommt interessiert auf einen zu und lässt sich ruhig das Halsband oder die Leine anlegen. Sie läuft ausgeglichen, zieht nicht an der Leine und obwohl sie den Menschen nicht oft direkt anschaut, passt sie sich hervorragend seinem Tempo an, wechselt brav die Richtung und folgt locker an der Leine.
Auf der Wiese ist sie wie verwandelt – Leckerlis interessieren sie kaum, lieber liegt sie einfach nur da.
Vorbeilaufende Hunde ignoriert sie völlig. Die Berührung durch einen Menschen scheint sie bis zu einem gewissen Grad zu beruhigen. Die angebotenen Leckerlis spuckt sie meist aus und markiert anschließend – ein deutliches Zeichen für ein hohes Stressniveau in ihrem Körper.
In geschlossenen Räumen wirkt sie zunächst noch angespannter. Ihr Körper ist geduckt, sie wirkt wie zusammengerollt. Auf Berührungen reagiert sie erneut positiv – sie kommt näher, sucht sogar Kontakt. Doch auch wenn die Nähe sie etwas beruhigt, bleibt die Anspannung in ihrem Körper spürbar. Naama braucht eindeutig einen Ort, an dem sie zur Ruhe kommen und Vertrauen aufbauen kann. Wenn man ihr Zeit gibt – ohne etwas von ihr zu erwarten, sie nicht anspricht oder bedrängt – beginnt sie sich ganz allmählich zu öffnen. Dann wird sie von sich aus Kontakt aufnehmen, ihre Menschen beobachten und langsam begreifen, dass ihr nichts Schlimmes mehr droht. Ihr Körper wird sich aufrichten und jene Selbstsicherheit zurückkehren, die sie zeigt, wenn sie im Zwinger ihre Runden dreht.
Das Autofahren bereitet ihr keine Probleme. Sie bleibt ruhig, auch wenn um sie herum viel passiert. Spaziergänge in der Stadt machen ihr anfangs etwas Angst, doch gleichzeitig ist sie neugierig. Bewegung in dieser Umgebung scheint ihr zu helfen, den Stress abzubauen. Stillzustehen oder sich hinzusetzen würde sie hingegen eher unter Druck setzen. Daher ist es in lauten, belebten Umgebungen besser, mit ihr in Bewegung zu bleiben, statt sie zu Anweisungen wie „Sitz“ oder „Platz“ zu drängen. Auch wenn sie äußerlich ruhig wirkt, nimmt sie in solchen Momenten keine Leckerlis an. Dann gibt es diesen Moment – ganz plötzlich – in dem ihre Rute zwischen die Beine rutscht, sie sich unruhig umblickt und mit offenem Maul heftig zu atmen beginnt. Ob dieser Moment durch ein konkretes Ereignis ausgelöst wird oder einfach nur das Resultat angesammelten Stresses ist, lässt sich schwer sagen. Was jedoch sicher ist: Ihre zukünftigen Adoptant*innen müssen lernen, diese klaren Signale zu erkennen, den Spaziergang dann sofort zu beenden und ihr ein ruhiges, sicheres Plätzchen anzubieten, an dem sie sich erholen und neu sammeln kann.
Naama muss nicht nur lernen, der Welt um sich herum zu vertrauen, sondern auch, besser mit Stress umzugehen. Beides wird in ihrem eigenen Tempo geschehen. Die Aufgabe der neuen Familie ist es, ihre Grenzen zu respektieren – sie zu erkennen und Naama niemals dazu zu drängen, diese zu überschreiten.
Naama wäre ein wunderbarer Familienhund. Man stellt sich sie vor, wie sie entspannt in der Sonne im Garten liegt und auf die Kinder wartet, die aus der Schule kommen, um mit ihr Ball zu spielen – sie holt ihn zurück, mit der Zunge bis zu den Ohren heraushängend, und wartet darauf, dass man ihn ihr erneut wirft. Sie vereint Ruhe und Energie – das Einzige, was sie braucht, ist Hilfe dabei, ihre Ängste zu überwinden und mutiger zu werden.
Stärken:
Schwächen:
Geeignet für:
Was Adoptant*innen mitbringen sollten:
Wenn Sie Naama ein schönes Zuhause schenken möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf oder füllen Sie gleich unser Bewerbungsformular aus.