Artemia

 

weiblich, kastriert

geb. ca. Mitte 2022

Schulterhöhe ca. 60 cm

Pflegestelle in 42281 Wuppertal

 

klug, sehr sozial ggü. Artgenossen, bindet sich stark, lernwillig, verschmust

 

 

 

 

Oktober 2025:

Diese süße Maus wohnt zur Zeit zur Urlaubsvertretung bei mir, ihrer Vermittlerin, und daher habe ich gerade Einblicke erster Hand, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Sie ist wirklich unglaublich klug und versteht sehr schnell, was man von ihr möchte. Sie ist vor allem aber extrem verschmust und würde am liebsten den ganzen Tag gekrault werden.

Sie versteht sich sehr gut mit anderen Hunden, wie wir immer wieder sehen können. An der Leine ist sie bei Hundebegegnungen völlig entspannt. Wenn sie die Hunde kennengelernt hat, spielt sie auch unheimlich gerne. Sie ist eine sehr soziale Hündin. Sie hätte sicherlich Spaß an regelmäßigen Hundekontakten um neue Freundschaften zu schließen.

Sie kann bereits prima alleine bleiben, ist stubenrein und kann im Auto mitfahren. Das ist vielleicht nicht ihre Lieblingsbeschäftigung, aber das macht sie trotzdem gut mit. Sie bindet sich sehr an ihre Bezugspersonen und vertraut schnell.

Sie kann auch gerne mal etwas stürmisch werden, insbesondere wenn es um Futter geht oder beim Thema Leinenführigkeit. Da besteht definitiv noch Luft nach oben 😉

Uns ist aufgefallen, dass sie souveräne Menschen braucht, die ihr klare und faire Grenzen setzen und bei denen sie sich sicher fühlt. Ein Maulkorb ist hier zu Beginn eine ideale Hilfestellung, um sicher und souverän zu agieren. Sie ist das Tragen gewöhnt und hat damit keinerlei Probleme. Sobald eine vertrauensvolle Basis geschaffen ist und Grenzen kommuniziert sind, ist der Maulkorb nur noch in Ausnahmesituationen notwendig. Diese Basis ist schon in wenigen Tagen zu schaffen. Sie braucht keine lange Eingewöhnungszeit und vertraut Menschen schnell. Innerhalb von 2 Tagen hat sie sich an unseren Alltag gewöhnt, respektiert unsere Grenzen und ist den ganzen Tag über entspannt.

 

Da sie wachsam ist, möchte sie ihr Zuhause und ihre Menschen in Sicherheit wissen. Wenn Besucher kommen, sollte zu Beginn der Maulkorb genutzt werden, um ihr zu zeigen, wie man sich ihnen gegenüber richtig verhält. Aber auch dann taut sie schnell auf und lässt sich streicheln. Sie reagiert auch auf Außengeräusche und bellt. Hierbei macht sie aber meistens nur darauf aufmerksam und bellt sich nicht sofort in Rage. Auch hier braucht sie einen Menschen, der ihr zeigt, dass das in Ordnung ist. Sie kann aber definitiv differenzieren, was zum Haus gehört und was nicht. Wenn wir uns im OG bewegen, oder im Keller und dort neue Geräusche auftauchen, bleibt sie dabei entspannt. Sie schlägt also definitiv nicht bei allem an.

Wir sind beeindruckt von ihr, wie schnell sie sich umgestellt und an alles gewöhnt hat. Es ist, als wäre sie schon monatelang Teil unseres Rudels. Daher ist es mir zum Abschluss noch mal sehr wichtig zu sagen, dass es hier nur um eine kurze Eingewöhnung geht. Sind die Regeln klar und die Menschen souverän, ist sie die beste Freundin, die man sich wünschen kann. Sie ist süß, liebevoll und witzig.

 

Wir suchen für sie ein eher ländliches Zuhause oder am Stadtrand, sowie einen Haushalt ohne Katzen und Kinder. Sie ist Kindern gegenüber nicht per se abgeneigt, aber das würde die Eingewöhnungszeit erschweren und wir möchten, dass sie nun wirklich ihr Für-Immer Zuhause findet.

September 2025:

Artemia hatte das große Glück im September nach Deutschland ausreisen zu dürfen und sucht nun von hier ihr Für-immer-Zuhause. Sie ist wirklich klug, verschmust, witzig aber auch ein bisschen eigensinnig.

Fangen wir mit ihren großartigen Eigenschaften an. Sie lernt wahnsinnig schnell, man merkt, dass sie dazu wirklich große Lust hat. Sie versucht zu verstehen und eigenständig Wege zu finden, wie man ein Problem lösen könnte. Sie war sehr schnell stubenrein und hat die Routine beim Füttern schnell verstanden. Beim Spaziergang durch die Stadt hat sie sofort gelernt an Straßenübergängen „Sitz“ zu machen und nicht einfach weiterzustürmen. Generell lernt sie Kommandos in Null-Komma-Nix. Allerdings bringt die süße Maus sich auch Dinge selbst bei – z.B. Schubladen zu öffnen (die sie eigentlich nicht öffnen sollte 😉) Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, denkt sie sich. Ihre Intelligenz zeigt sich auch beim Dummy-Training. Innerhalb von wenigen Minuten, hat sie das Grundprinzip und das Kommando verstanden.

Sie bindet sich schnell und eng an ihre Bezugsperson. Ab dem zweiten Tag wurde auf der Couch gekuschelt und am liebsten sollte ihr Herrchen nie wieder ihre Seite verlassen. Sie sucht aktiv Kontakt und fasst dabei sehr schnell Vertrauen. Regeln, die ihre Bezugsperson aufstellt werden kaum hinterfragt und sie ist dabei sehr gehorsam. Geklaute Pantoffeln, das Katzenklo oder neuerdings auch wieder die Schubladen sind tabu – und das wird angenommen. Sie lässt sich von ihrer Bezugsperson überall anfassen z.B. für das Entfernen von Zecken, oder auch tragen (wenn man zwischenzeitlich vergisst, wie die eigenen Beine funktionieren, weil man nicht zurück ins Körbchen will 😉)

Obwohl sie sich schnell und eng bindet, funktioniert das Alleinebleiben bereits super. Nachts schläft sie entspannt in ihrem Körbchen im Wohnzimmer und tagsüber kann sie auch teilweise schon bis zu 5 Std. ohne Probleme alleine bleiben. Das musste gar nicht groß geübt werden, das war für sie völlig in Ordnung.

Beim Spaziergang durch die Stadt ist sie noch sehr aufgeregt und zieht entsprechend an der Leine – daran wird aber bereits super gearbeitet. Sobald es in den Wald geht, ist sie wieder tiefenentspannt und trottet genüsslich durch die Gegend.

Bei Hundebegegnungen benimmt sie sich vorbildlich. Sie ist immer entspannt und freundlich – auch wenn sie an der Leine ist und Hunde auf sie zugelaufen kommen oder die anderen Hunde sie anpöbeln. So cool muss man erstmal sein.

Artemia ist zuhause recht wachsam. Es gibt viele Geräusche, die völlig in Ordnung sind, auch neue und laute Alltagsgeräusche im Haus wie z.B. Fernseher, Klingel, Dunstabzugshaube oder auch entfernte Schüsse (von einer Jagd im Wald) beeindrucken sie nicht.

Es gibt aber auch Geräusche, die sie mehr triggern und dann wird ordentlich Radau gemacht, z.B. der Nachbar mit dem Fahrrad im Flur. Aber auch hier konnten schon in dieser kurzen Zeit wesentliche Fortschritte gemacht werden. Sie wird zunehmend souveräner und vertraut ihren Menschen. Wo sie zu Beginn ihre Menschen noch morgens mit bellen geweckt hat bei Geräuschen, bleibt sie mittlerweile entspannt liegen. Beim Fahrrad des Nachbarn wird inzwischen auch nur noch 2x gewufft. Also man sieht auch hier wieder, wie schnell sie lernt. Dies sollte aber dennoch in Wohnsituationen mit mehreren Parteien bedacht werden und weiter geübt werden.

Sie hat ihr Zuhause und ihre Menschen schon schnell als „Ihrs“ betrachtet, was dazu führt, dass sie fremden Menschen gegenüber eher abwehrend reagiert und diese in der Wohnung, z.B. bei Besuch, gerne „kontrolliert“ werden. Hier muss unbedingt von hundeerfahrenen und souveränen Menschen dran gearbeitet werden, im Idealfall direkt mit Hilfe eines Hundetrainers und Maulkorb. Auf ihrer bulgarischen Pflegestelle im Hunderudel war dies alles kein Problem und hat sich erst im eigenen, häuslichen Bereich gezeigt.

Wenn andere Tiere, z.B. die im Haushalt lebenden Katzen, Aufmerksamkeit von ihren Menschen bekommen, wird sie scheinbar sehr eifersüchtig und reagiert unkontrolliert den Katzen gegenüber. Daher suchen wir ein zukünftiges Zuhause ohne Katzen für sie.

„Hausleine“ und „Maulkorb“ sollten im neuen Zuhause keine Fremdwörter sein. Diese Hilfsmittel erleichtern die Führung und das Setzen von Grenzen, um für Mensch und Hund von Beginn an faire Regeln zu schaffen. Sie will lernen und versteht sehr schnell, daher sind wir uns sicher, dass sie auch diesen Themen verinnerlichen wird. Eine Urlaubsvertretung hat gezeigt, dass sie mit entsprechenden Grenzen sehr gut klar kommt und diese sehr gut annimmt. Souveränität des Menschen bringt ihr unglaubliche Sicherheit und das zeigt sich im Alltag. 

Ihre Menschen würden gerne mit ihr arbeiten und ihr viel mehr Zeit geben, aber durch die angespannte und schwer kontrollierbare Situation mit den Katzen, die dadurch ebenfalls bereits sehr unter Stress leiden, ist eine Weitervermittlung die beste Option.

 

Zusammenfassend wünschen wir uns ein Zuhause für sie mit hundeerfahrenen Menschen, die bereit sind mit einem Trainer zu arbeiten und wo weder Katzen noch Kinder im Haushalt leben. Eine eher ländliche Gegend wäre für sie am geeignetsten. Diese tolle und kluge Hündin hat eine weitere Chance verdient. Wir sind uns sicher, dass die richtigen Menschen dort draußen auf sie warten. Toll wäre auch ein mehrmaliges Kennenlernen, damit die kleine Maus Vertrauen fassen kann.


August 2025:

Die Pflegestelle hatte nun etwas Zeit die hübsche Maus besser kennenzulernen. Da ist es an der Zeit sie mit den Kindern und Katzen des Hauses bekannt zu machen. Und wir hatten es ja schon fast erwartet, aber es ist toll es bestätigen zu können - sie ist sehr entspannt im Umgang mit Katzen, sie hat kein Interesse daran die Katzen zu jagen oder mit ihnen zu spielen. Sie war weiterhin neugierig, was es alles im Zimmer zu entdecken gibt.
Auch mit Kindern kommt sie gut klar, sie lässt sich streicheln und füttern. Natürlich sollten immer die Grenzen des Hundes beachtet werden, damit alle - Hund und Mensch - das Zusammenleben genießen können.

Außerdem hat sich Artemia als echte Berg-Ziege erwiesen. Sie durfte ihre erste Wanderung in den Bergen machen und war dabei bereits jetzt schon sehr gehorsam, hat sich immer an wieder an ihren Menschen orientiert und durfte fast den ganzen Weg ohne Leine laufen. Auf dem Weg hat sie viele fremde Menschen und Hunde getroffen. Sie ist mit allen ganz toll umgegangen und hatte keinerlei Probleme.  


Juli 2025:
Artemia wurde in einem sehr erbärmlichen Zustand neben einem Müllcontainer gefunden – sie war dünn, schmutzig, hatte offenbar gerade Welpen bekommen und schien auf den ersten Blick keinen Lebenswillen zu haben. Mehrere Menschen fütterten sie und suchten unterdessen nach einer Möglichkeit, sie irgendwo unterzubringen. Am vierten Tag verschwand die Hündin. Später stellte sich heraus, dass sie zu einer Romafamilie gehörte, sechs Welpen hatte und an einer nicht länger als einen Meter langen Kette lebte, die sich schmerzhaft in ihren Hals grub. 
Wir befreiten Artemia aus dem Hof und brachten sie in eine Klinik, wo sie alle nötigen Impfungen erhalten hat, sowie einige Tests zu ihrer Gesundheit durchgeführt wurden. Alle Tests waren negativ, die Hündin ist vollkommen gesund und wurde gechipt.
Was in der Vergangenheit vorgefallen ist, wissen wir natürlich nicht, aber wir haben sie als sehr vorbildlich erlebt. Wir haben sie ohne Probleme ins Auto gesetzt, in der Arztpraxis hat sie alle Untersuchungen tapfer über sich ergehen lassen – Fiebermessen, Blutabnehmen, Spritzen. Die Klinik hat uns mitgeteilt, dass sie allen gegenüber sehr freundlich ist. Bei Spaziergängen bleibt sie ruhig, wenn sie anderen Hunden oder Menschen begegnet. Für einen Hund, der noch nie an der Leine gelaufen ist, macht sie das sehr gut, aber manchmal zieht sie noch stark, daran muss noch gearbeitet werden. Aber das ist vermutlich verständlich, wenn ich an einer kurzen Kette gehalten wurde. Dass eine Leine etwas schönes sein kann, muss man auch erst einmal lernen. 
Artemia ist aktuell noch zu dünn. Sie sollte noch ein paar Kilo zunehmen. Die Pflegestelle peppelt sie jetzt ordentlich auf. Da sie lange gehungert hat, bewacht sie ihr Futter gegenüber anderen Hunden. Darauf sollte man zu Beginn achten und Situationen mit etwas Weitblick betrachten. Das Leben in einer Wohnung kennt sie nicht. Auf Spaziergängen ist sie aktiv, aber sonst schläft sie oder liegt ruhig da.

 

Derzeit lebt sie mit uns in einem Haus mit Garten, wo sie tagsüber ständig Zugang zum Garten hat und zumindest vorerst lieber dort bleibt. Nachts schläft sie ohne Probleme drinnen auf einem Hundebett. Sie ist auch schon stubenrein und nutzt den Zugang zum Garten.

Wenn Sie Artemia ein schönes Zuhause schenken möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf oder füllen Sie gleich unser Bewerbungsformular aus.