Über hunderttausend Ecken erreichte dieser Notruf uns. Und obwohl wir selber mit vielen Rückläufern zu kämpfen haben, klapperten wir alle Möglichkeiten ab. Viele sagten ab, viele wohnen nicht
ebenerdig (warum erfahrt ihr später) aber zwei sagten zu!
Zwei liebe Adoptanten von uns sagten. „JA, wenn er sich mit Emil versteht, dann kann er vorrübergehend zu uns!“
Also wurde organisiert und gerödelt, ein Treffen organisiert und Veit überzeugte mit seiner liebevollen und fast tolpatschigen Art seine neuen Pflegeeltern. Die Impfung musste noch nachgeholt
werden und dann war es vergangenen Sonntag soweit:
Veit ist nun fast-Berliner! Er zog nach Panketal in sein neues vorrübergehendes Zuhause.
Die vielen neuen Eindrücke verarbeitet Veitchen sehr tapfer. Er ist aufgeregt und fröhlich und man merkt, dass er das alleine bleiben der letzten Wochen und Monate nicht gut vertragen hat. Er
bindet sich sehr schnell und kaum steht einer auf, wird er hektisch und möchte hinterher. Jetzt darf er aber erstmal ankommen, er bekommt eine strenge Diät, denn komme was wolle, die Pfunde
müssen runter. Uns macht es traurig, dass Veit sich nicht von seinem Frauchen verabschieden konnte und wir hoffen, dass auch Veit durch die neuen Eindrücke, die viele Zuwendung und die
Abwechslung in seinem neuen Leben nicht zu sehr leidet.
Jetzt aber zu den Fakten. Veit ist gerade mal 56cm hoch und wiegt über 35 Kilo. Das schafft auch der stärkste Knochenapparat nicht auf Dauer. Er ist kastriert und zwölf Jahre
alt. Wüssten wir das nicht, hätten wir ihn auf ca. 8 geschätzt, denn er ist wach, frisch und will sich bewegen. Zum Glück! Denn so wird er es hoffentlich in den nächsten Wochen und Monaten
schaffen, wieder zu seinem Idealgewicht zu kommen, dass wir auf ca. 25 Kilo schätzen. Veit hat wohl einen angeborenen schiefen Gang. Es scheint fast so, als würde er unter seinem Gewicht ins
straucheln kommen. Läuft er schneller, sieht man es kaum. Läuft er langsam, ist es deutlicher und er läuft fast wie eine Ballerina. Die Tierärzte sagen, da kann man nichts machen. Wir sagen,
wenn er erstmal seinen 10 Kilo Rucksack abgeworfen hat, wird er sich viel besser und leichter bewegen können.
Was wünschen wir uns für Veitchen? Wir wünschen uns Menschen, die sein Übergewicht als Problem wahrnehmen und seine Diät fortführen, damit er auf dem Hundeplatz nicht mehr
als „Fetti“ gehänselt wird. Wir wünschen uns Menschen, die nicht auf das Alter im Pass schauen, sondern sein Wesen kennenlernen und diesen tollen wachen Herrn sehen, der sich selbst wohl
nicht als Rentner bezeichnen würde

. Wir wünschen uns Menschen, die viel kuscheln, die ihn streicheln und Nähe geben,
denn er hat viel nachzuholen. Wir wünschen uns Menschen, die Lust auf Spaziergänge haben, die mit ihm (im Rahmen seiner Möglichkeiten) toben und albern sind.
Veit kann toll mit dem vorhandenen Hund kommunizieren, reagiert auf sein knurren, wenn er seine Ruhe haben will und geht einfach weg. Bisher zeigt er keinerlei Scheu vor Menschen, im
Gegenteil.
In den nächsten Wochen werden wir euch weiter über unseren Brandenburder Boy berichten. Wer aber jetzt schon sein Herz an diesen tollen Burschen verliebt, kann sich super gern bei uns
bewerben und ihn auf seiner Pflegestelle in Panketal kennenlernen.