Lasar

Geschlecht: männlich, kastriert

Alter: geb. ca. 2016

Rasse: Mischling

Größe: Schulterhöhe ca. 63 cm

Aufenthaltsort: Pflegestelle in 39343 Ackendorf

Charakter: freundlich, souverän, verschmust, hundeverträglich

 

 

Update, November 2022:

Hallo liebe Freunde der großen Hunde. Ich bin es – früher Lazar von und zu Bogrov, aber seit kurzem – Lazar der Große aus Ackendorf. Nach über zwei Jahren im Tierheim muss ich euch sagen – eine fast eigene Bude ist schon etwas ganz Feines. Deshalb hoffe ich mal, dass ich ganz bald mein ganz eigenes Reich finde. Auch wenn ich groß bin und ganz edel aussehe, sagt mein Pflegefrauchen, dass ich ein genügsamer und bescheidener Knuddelbär sei. Neulich habe ich mal ein wenig gelauscht, als meine Pflegefamilie über den Zaun mit den Nachbarn über mich gelästert hat. Sie meinen, ich sei ein sehr ruhiger, ausgeglichener und verschmuster Kerl – ein gentle Giant eben.

Pflegefrauchen war völlig überzuckert, weil sie meinte, sie habe noch nie einen Pflegehund gehabt, der so souverän und sozialkompetent zu Menschen und anderen Hunden sei und so rein kommunizieren würde. Ich weiß auch nicht warum sie so herumwundert, denn für mich ist das vollkommen normal – Menschen streicheln und kraulen mich und mit anderen Hunden möchte ich einfach keinen Stress haben, deshalb antworte ich zum Beispiel auch nicht, wenn wir an anderen Hunden vorbei laufen und diese mich lautstark anbellen. Ich mag es wirklich sehr, Menschen und andere Hundekumpels um mich herum zu haben. Pflegefrauchen sagt auch, ich würde vorbildlich an der Leine laufen und mich ganz feinfühlig an meinem Menschen orientieren – naja, ich liebe es eben spazieren zu gehen und neue Dinge und Gerüche zu entdecken. Soll ich euch etwas verraten? Wenn ich ein Reh oder einen Hoppelhasen sehe, verspüre ich das Bedürfnis hinterher zu laufen. Aber vorher zeige ich das meinem Pflegefrauchen sehr deutlich und wenn sie „nein“ sagt, bleibe ich eben stehen und schaue Hasi einfach hinterher und versuche überhaupt nicht Frauchen die Leine aus der Hand zu reißen. Ich sei aber ein wenig dickköpfig, sagt meine Pflegefamilie. Verstehe ich nicht ganz… Ich muss doch nicht sofort losrennen, wenn sie meinen Namen rufen – so ungeduldig diese Menschen! Und warum soll ich mich dann hinsetzen, wenn sie das wollen? Aber vielleicht erklären sie mir das noch. Was ich mir wünsche, ist ein wirklich eigenes Zuhause! Ich glaube, ihr Menschen nennt das ein Für-immer-Zuhause - wo gern auch andere Vierbeiner leben. Ich wünsche mir auch  einen eigenen eingezäunten Garten und Menschen, die mir viele Streicheleinheiten schenken, mich aber mit Respekt behandeln und mir meinen Freiraum geben, wenn ich diesen benötige.  

 

Na dann, hoffentlich bis bald. Euer Lazar

Update, 10. Oktober 2022:

Pflegi Lazar ist seit 2,5 Wochen ein Teil unserer Familie und unseres Rudels (mit drei weiteren Hunden). Wir haben schon einige Pflegehunde (und auch eigene Hunde) gehabt und auch beruflich habe ich täglich mit mehreren Hunden zu tun. Aber ich habe selten einen Hund gesehen, der so klar und sauber kommuniziert - sowohl mit Artgenossen, als auch mit Menschen. Es macht sooo viel Spaß von ihm und mit ihm zu lernen und zu sehen, wie er uns Tag für Tag ein Stückchen mehr Vertrauen schenkt. Er ist einfach ein wahnsinnig toller Hund und wir werden euch in den nächsten Wochen mehr von ihm berichten!

Lasar genießt sein neues Leben!
Lasar genießt sein neues Leben!

Update Lasar, 25.02.2022:

Der sanfteste Riese wartet immer noch hinter den Gittern auf seine Menschen.

Lasar hat in den letzten Monaten viel durchgemacht - seine beiden Zwingerkumpel sind nicht mehr im Tierheim, einer wurde adoptiert und einer ist verstorben. Er ist jetzt mit anderen Hunden in einem anderen Zwinger.

Er versteht sich aber mit allen sehr gut.

 

Lasar hat es immer eilig, den Zwinger zu verlassen, aber wenn wir auf dem Rasen spazieren gehen, zieht er es vor, Streicheleinheiten zu erhalten, als tatsächlich zu laufen. Lasar läuft sehr gut an der Leine. Selbst wenn man ihm besondere Leckerchen gibt, nimmt er es sehr vorsichtig und sanft entgegen!

In Bulgarien sieht man Hunde wie Lasar meistens an einer Kette in einem Hinterhof, oder sie irren ungewollt durch die Straßen.

Aber eine so reine Seele wie seine verdient mehr als das.

Sein ausgeglichener Charakter ist ein Traum für jeden Hundeliebhaber.

September 2021:

In Bulgarien ist die Situation mit den streunenden Hunden außer Kontrolle geraten.

In der Wildnis rund um die Stadt verstecken sich große Hunderudel. Mladost ist ein Viertel am Stadtrand von Sofia.

Es gibt riesige große Flächen mit Büschen und Wiesen, auf denen kein menschliches Bein getreten ist.

Dies ist der Bereich, in dem sich tagsüber das bekannte Mladost-Rudel versteckt. In der Nacht, wenn keine Menschen auf den Straßen sind, kommen sie heraus und wandern auf der Suche nach Nahrung durch die Straßen.

Obwohl das Rudel den Kontakt mit Menschen vermeidet, gibt es Menschen, die sie gesehen haben. Sie beschreiben sie als riesig, schlank und langbeinig, die meisten von ihnen grau. Die Leute sagen, sie seien wild und gefährlich.

 

Nun, das ganze Rudel mag wild und gefährlich sein, aber unser Lasar ist ein Beweis dafür, dass diese Hunde eine Chance haben, sozialisiert zu werden. Lazar (zu Deutsch: Lasar) war Teil des Rudels, bis ihn die Tierheimjäger am 17.06.2020 bei ihrer Nachtaktivität erwischten. Ich habe ihn im Januar 2021 kennengelernt. Er war neugierig, hatte aber Angst vor mir.

Bei seiner großen Größe beschloss ich, meine Gesundheit nicht zu riskieren und die Dinge langsam anzugehen.

Lasar brauchte über 4 Monate, um mir zu vertrauen und mich mit ihm spazieren gehen zu lassen. Beim Betteln ließ sich unser großer Junge nicht gerne anfassen. Er nahm nur Essen aus der Hand, hielt dann aber Abstand.

 

Ich fing an, jede Woche seinen Zwinger zu besuchen. Der erste Schritt zu unserer Freundschaft war, dass Lasar seinen Kopf auf meine Beine legte und darauf wartete, gestreichelt zu werden. Dann begann er nach und nach voller Vorfreude auf mich zu warten. Lasar hasste die Leine. Jedes Mal, wenn ich ihn anziehen wollte, bellte er mich an und rannte davon. Im dritten Monat haben wir angefangen, Spiele zu spielen, damit ich ihm zeigen kann, dass die Leine nicht so schlecht ist und ein Instrument ist, das zu einem lustigen Spaziergang führt. Lasar ließ mich ihn mit der Leine streicheln und dafür bekam er Futter.

 

Jetzt ist Lasar ganz aufgeregt, wenn er mich kommen sieht. Er ist einer der ersten Hunde vor der Tür des Zwingers.

Wenn wir ausgehen, zieht er ein bisschen, aber das ist normal, da er selten spazieren geht. Nach dem Spaziergang ist er ruhig und zieht fast nicht an der Leine. Er ist gesellig mit den Hunden in seinem Zwinger (Biser und Kora sind Teil seiner Mitbewohner).

Bei Menschen ist Lasar ruhig. Er liebt es, gestreichelt und gestreichelt zu werden.

Ich habe ihm eine Chance auf ein neues Leben gegeben, indem ich ihn sozialisiert habe, aber leider kann ich ihn nicht mit nach Hause nehmen, um ihm zu zeigen, was es bedeutet, geliebt zu werden.

 

Er braucht Menschen, die sich seiner Vergangenheit bewusst sind und ihn mit Respekt behandeln.

Im Gegenzug kann er der größte Freund sein.


Wenn Sie Lasar ein liebevolles Zuhause schenken möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf oder füllen Sie gleich unser Bewerbungsformular aus.



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